Bei der Analyse eines Zeitzeugeninterviews nach der Oral History Methode gibt es verschiedene Ansätze, die du verfolgen kannst. In der Regel wird eine Kombination aus beiden Methoden empfohlen: 1. **Vergleich mit Fachliteratur**: Es ist sinnvoll, das Interview mit relevanter Fachliteratur zu vergleichen. Dies hilft, die Aussagen des Zeitzeugen in einen breiteren historischen Kontext zu stellen und zu prüfen, wie sie sich zu bestehenden Forschungsergebnissen und Theorien verhalten. Du kannst nach Parallelen oder Widersprüchen suchen, um die subjektiven Erfahrungen des Zeitzeugen besser zu verstehen. 2. **Freie Analyse**: Gleichzeitig solltest du das Interview auch frei analysieren, um die individuellen Perspektiven und Erfahrungen des Zeitzeugen zu erfassen. Hierbei kannst du auf die Erzählweise, Emotionen und persönliche Bedeutungen eingehen, die der Zeitzeuge den Ereignissen beimisst. Diese qualitative Analyse ist zentral für die Oral History, da sie die subjektive Wahrnehmung und das individuelle Gedächtnis in den Vordergrund stellt. Insgesamt ist es wichtig, beide Ansätze zu kombinieren, um ein umfassendes Bild der historischen Ereignisse und der persönlichen Erfahrungen zu erhalten.