Der Aeropag war ein wichtiger Rat in der attischen Demokratie, der ursprünglich aus dem aristokratischen System Athens hervorging. Er setzte sich aus ehemaligen Archonten zusammen, die in der Regel ein hohes Alter erreicht hatten und somit über umfangreiche Erfahrung verfügten. Die Festlegung des Aeropags geschah durch die Wahl der Archonten, die für ein Jahr im Amt waren. Nach ihrer Amtszeit konnten sie Mitglied des Aeropags werden. Der Rat hatte die Aufgabe, über wichtige rechtliche und religiöse Angelegenheiten zu entscheiden und war auch für die Aufsicht über die Einhaltung der Gesetze zuständig. Mit der Einführung der Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr. unter Kleisthenes und später durch Reformen von Ephialtes wurde die Macht des Aeropags eingeschränkt, während die Volksversammlung (Ekklesia) und das Gerichtssystem (Dikasterien) an Einfluss gewannen. Dennoch blieb der Aeropag bis zum Ende der attischen Demokratie ein bedeutendes Organ, insbesondere in Fragen der Moral und der öffentlichen Ordnung.