Der „Prager Frühling“ war eine Periode politischer Liberalisierung in der Tschechoslowakei im Jahr 1968. Er begann im Januar 1968, als Alexander Dubček zum Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei gewählt wurde, und endete abrupt im August desselben Jahres, als Truppen des Warschauer Pakts das Land besetzten. Während des Prager Frühlings versuchte die tschechoslowakische Führung, eine Reihe von Reformen durchzuführen, die mehr politische Freiheit und eine Lockerung der staatlichen Kontrolle über das öffentliche Leben vorsahen. Diese Reformen umfassten unter anderem die Redefreiheit, die Pressefreiheit und die Lockerung der Zensur. Ziel war es, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen. Die Reformen stießen jedoch auf starken Widerstand der Sowjetunion und anderer Warschauer-Pakt-Staaten, die befürchteten, dass die Entwicklungen in der Tschechoslowakei die Stabilität des kommunistischen Blocks gefährden könnten. Dies führte schließlich zur militärischen Intervention und Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Pakts am 20. August 1968, wodurch der Prager Frühling gewaltsam beendet wurde.