Warum schloss Kaiser Josef II. viele beschauliche Klöster mit dem Argument, sie seien göttliche Nichtstuer?

Antwort

Ja, das ist richtig. Kaiser Joseph II. (1741–1790), ein bedeutender Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, führte zahlreiche Reformen im Habsburgerreich durch. Dazu gehörte auch die sogenannte „Klosteraufhebung“. Joseph II. war der Ansicht, dass Klöster, die sich ausschließlich dem kontemplativen, also beschaulichen Leben widmeten und keine „nützlichen“ Aufgaben wie Seelsorge, Krankenpflege oder Bildung erfüllten, keinen gesellschaftlichen Mehrwert böten. Er bezeichnete diese Klöster abwertend als „göttliche Nichtstuer“ („unnütze Gottesdiener“). Nach seiner Auffassung sollten Menschen, auch Ordensleute, einer produktiven Tätigkeit nachgehen und zum Wohl der Gesellschaft beitragen. Deshalb ließ er zwischen 1782 und 1787 zahlreiche kontemplative Klöster schließen und deren Vermögen für soziale und kirchliche Zwecke, wie den Bau von Schulen, Spitälern und Pfarren, verwenden. Mehr Informationen findest du z.B. hier: [Wikipedia: Josephinismus](https://de.wikipedia.org/wiki/Josephinismus) [Wikipedia: Klosteraufhebung unter Joseph II.](https://de.wikipedia.org/wiki/Klosteraufhebung_unter_Joseph_II.)

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