Was war Apartheid in Südafrika?

Apartheid war ein System der institutionalisierten Rassentrennung und Diskriminierung in Südafrika, das von 1948 bis Anfang der 1990er Jahre bestand. Es wurde von der damaligen Regierung, die von der Nationalen Partei dominiert wurde, eingeführt und zielte darauf ab, die politische und wirtschaftliche Kontrolle der weißen Bevölkerung über die nicht-weiße Bevölkerung zu sichern.

Das Apartheid-System umfasste eine Vielzahl von Gesetzen, die die Rechte der nicht-weißen Bevölkerung stark einschränkten. Dazu gehörten unter anderem:

1. **Rassentrennung**: Menschen wurden in verschiedene Rassenkategorien eingeteilt (weiß, schwarz, farbig, indisch) und mussten in getrennten Wohngebieten leben, Schulen besuchen und öffentliche Einrichtungen nutzen.

2. **Wahlrecht**: Nur weiße Bürger hatten das Recht zu wählen und politische Ämter zu bekleiden, während nicht-weiße Bürger von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen waren.

3. **Bewegungsfreiheit**: Nicht-weiße Menschen benötigten spezielle Genehmigungen, um sich in bestimmten Gebieten zu bewegen, insbesondere in städtischen Gebieten, die für Weiße reserviert waren.

4. **Wirtschaftliche Diskriminierung**: Nicht-weiße Bürger hatten eingeschränkten Zugang zu bestimmten Berufen und Bildungseinrichtungen, was ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten stark begrenzte.

Der Widerstand gegen die Apartheid wuchs im Laufe der Jahre, angeführt von verschiedenen Gruppen, darunter der African National Congress (ANC) und prominente Persönlichkeiten wie Nelson Mandela. Der internationale Druck und die inneren Unruhen führten schließlich zu Verhandlungen, die 1994 zur ersten demokratischen Wahl in Südafrika und zur Abschaffung der Apartheid führten. Nelson Mandela wurde der erste schwarze Präsident des Landes.