Die Reichspogromnacht, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfand, wird oft als gescheitert betrachtet, weil sie nicht die beabsichtigte vollständige Zerschlagung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland erreichte. Obwohl es zu massiven Gewalttaten, Zerstörungen von Synagogen und Geschäften sowie zur Verhaftung tausender Juden kam, führte die internationale Reaktion und die darauf folgende öffentliche Empörung dazu, dass die Nationalsozialisten ihre Strategie überdenken mussten. Einige Gründe, warum die Reichspogromnacht als gescheitert gilt, sind: 1. **Internationale Aufmerksamkeit**: Die brutalen Übergriffe erregten weltweit Aufmerksamkeit und führten zu einer gewissen Isolation Deutschlands. Dies hinderte die Nazis daran, ihre antisemitischen Maßnahmen noch offensiver zu gestalten. 2. **Widerstand innerhalb Deutschlands**: Es gab auch innerhalb Deutschlands Menschen, die gegen die Gewalt waren und sich für die jüdische Bevölkerung einsetzten. Dies zeigte, dass nicht alle Deutschen die nationalsozialistische Ideologie unterstützten. 3. **Langfristige Konsequenzen**: Die Reichspogromnacht führte nicht zur sofortigen Auslöschung der jüdischen Gemeinschaft, sondern verstärkte vielmehr den Widerstand und die Fluchtbewegungen. Viele Juden erkannten die Gefahr und begannen, Deutschland zu verlassen. 4. **Strategische Neuausrichtung**: Nach den Ereignissen wurde die antisemitische Politik der Nazis zwar fortgesetzt, jedoch in einer Weise, die weniger öffentlich sichtbar war, was auf eine gewisse strategische Anpassung hinweist. Insgesamt zeigt die Reichspogromnacht, dass trotz der massiven Gewalt und Repression die beabsichtigten Ziele der Nationalsozialisten nicht vollständig erreicht wurden.