Vor dem Phänomen der Kindersoldaten in Afrika gab es in vielen Regionen des Kontinents bereits eine lange Geschichte von Konflikten und Kriegen, die oft durch koloniale Einflüsse, ethnische Spannungen und politische Instabilität geprägt waren. Während der Kolonialzeit und auch nach der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten in der Mitte des 20. Jahrhunderts kam es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen. In diesen Konflikten wurden in der Regel erwachsene Männer als Kämpfer rekrutiert. Die systematische Rekrutierung und der Einsatz von Kindersoldaten in größerem Umfang sind ein relativ neues Phänomen, das vor allem in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts zugenommen hat. Dies ist oft auf den Zerfall staatlicher Strukturen, den Einfluss bewaffneter Milizen und die Verfügbarkeit von leichten, einfach zu bedienenden Waffen zurückzuführen. Die internationale Gemeinschaft hat auf dieses Problem mit verschiedenen Maßnahmen reagiert, darunter die Verabschiedung des Fakultativprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten und die Arbeit von Organisationen wie UNICEF und Amnesty International, die sich für den Schutz von Kindern in Konfliktgebieten einsetzen.