Der Titel "Verführung und Gewalt" von Hans-Ulrich Thaler deutet auf die komplexen Mechanismen hin, die während der NS-Zeit zur Machtergreifung und -erhaltung des Nationalsozialismus beitrugen. "Verführung" bezieht sich auf die ideologischen propagandistischen Mittel, die das NS-Regime einsetzte, um die Bevölkerung zu mobilisieren und zu überzeugen. Dies umfasste die Verbreitung von nationalistischen, antisemitischen und völkischen Ideen, die viele Menschen ansprachen und sie in den Bann der nationalsozialistischen Ideologie zogen. Die NS-Propaganda nutzte Medien, Massenveranstaltungen und Symbole, um eine emotionale Bindung zur Ideologie herzustellen und die Menschen für die Ziele des Regimes zu gewinnen. "Gewalt" hingegen bezieht sich auf die brutalen Methoden, die das Regime einsetzte, um Opposition zu unterdrücken und Kontrolle auszuüben. Dies umfasste die Verfolgung von politischen Gegnern, die Errichtung von Konzentrationslagern und die systematische Vernichtung von Minderheiten, insbesondere der Juden. Gewalt war ein zentrales Element der Herrschaftsstrategie, um Angst zu verbreiten und jeglichen Widerstand zu brechen. Der Zusammenhang zwischen Verführung und Gewalt zeigt, wie das NS-Regime sowohl psychologische als auch physische Mittel einsetzte, um seine Macht zu festigen. Während Verführung oft die Zustimmung und Unterstützung der Bevölkerung suchte, wurde Gewalt eingesetzt, um Kontrolle zu gewährleisten und jegliche Form von Widerstand zu unterdrücken. Diese duale Strategie war entscheidend für den Erfolg des Nationalsozialismus und seine Fähigkeit, über einen langen Zeitraum an der Macht zu bleiben.