Wie kam es zum großen abendländischen Schisma?

Antwort

Das Große Abendländische Schisma, auch als das Papstschisma bezeichnet, ereignete sich von 1378 bis 1417 und war eine Spaltung innerhalb der römisch-katholischen Kirche, bei der es gleichzeitig mehrere Päpste gab, die jeweils von verschiedenen Gruppen unterstützt wurden. Die Hauptursachen für das Schisma waren: 1. **Politische Spannungen**: Nach dem Tod von Papst Gregor XI. im Jahr 1378 kam es zu Spannungen zwischen den Kardinälen und den Bürgern Roms. Die Römer forderten einen italienischen Papst, um die Rückkehr des Papsttums nach Avignon zu verhindern. 2. **Wahl von Urban VI.**: Unter dem Druck der römischen Bevölkerung wählten die Kardinäle Urban VI., einen Italiener, zum Papst. Urban VI. zeigte sich jedoch als autoritär und unnachgiebig, was viele Kardinäle verärgerte. 3. **Gegenpapst Clemens VII.**: Unzufriedene Kardinäle erklärten die Wahl von Urban VI. für ungültig und wählten einen Gegenpapst, Clemens VII., der seinen Sitz in Avignon nahm. Dies führte zur Spaltung, da verschiedene europäische Mächte unterschiedliche Päpste unterstützten. 4. **Fortsetzung des Schismas**: Die Spaltung setzte sich fort, da nach dem Tod von Urban VI. und Clemens VII. weiterhin konkurrierende Päpste gewählt wurden. Dies führte zu einer komplexen Situation mit mehreren Päpsten und Gegenpäpsten. 5. **Konzil von Konstanz**: Das Schisma endete schließlich mit dem Konzil von Konstanz (1414-1418), das alle rivalisierenden Päpste absetzte und Martin V. als einzigen Papst wählte, wodurch die Einheit der Kirche wiederhergestellt wurde. Das Große Abendländische Schisma hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Kirche und die europäische Politik und trug zur Schwächung der päpstlichen Autorität bei.

Kategorie: Geschichte Tags: Schisma Kirche Papst
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