Wie lebte die tschechische Minderheit in Deutschland 1925?

Antwort

Im Jahr 1925 lebten in Deutschland etwa 45.000 Menschen, die der tschechischen Minderheit zugerechnet wurden. Die meisten von ihnen waren Arbeitsmigranten und ihre Familien, die vor allem im Zuge der Industrialisierung aus Böhmen und Mähren (damals Teil der Tschechoslowakei) nach Deutschland gekommen waren. Schwerpunkte der tschechischen Minderheit lagen in den Industriegebieten Sachsens (insbesondere in Dresden und Umgebung), in Berlin sowie im Ruhrgebiet. Die tschechische Minderheit war in Vereinen und Organisationen organisiert, die kulturelle und soziale Unterstützung boten. Es gab tschechische Schulen, Zeitungen und kulturelle Veranstaltungen. Die Integration war unterschiedlich ausgeprägt: Während einige Tschechen sich schnell assimilierten, pflegten andere ihre Sprache und Kultur weiterhin aktiv. Politisch und gesellschaftlich war die Situation der Minderheit von den deutsch-tschechischen Beziehungen geprägt, die nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Tschechoslowakei 1918 teilweise angespannt waren. Dennoch genossen die Tschechen in Deutschland in der Weimarer Republik grundsätzlich Minderheitenrechte, auch wenn es immer wieder zu Diskriminierungen kam. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa](https://www.bkge.de/), das auch zur Geschichte von Minderheiten in Deutschland forscht.

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