Was geschah in Schattendorf?

Antwort

Das Schattendorfer Ereignis bezieht sich auf einen Vorfall, der am 30. Januar 1927 in der österreichischen Gemeinde Schattendorf stattfand. An diesem Tag kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern des Republikanischen Schutzbundes, einer paramilitärischen Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), und der Frontkämpfervereinigung Deutsch-Österreichs, einer rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppe. Während einer Versammlung der Frontkämpfervereinigung eröffneten zwei Mitglieder der Frontkämpfer, ein ehemaliger Gendarm und ein ehemaliger Soldat, das Feuer auf eine Gruppe von Schutzbündlern und unbeteiligten Zivilisten. Dabei wurden zwei Menschen getötet: ein achtjähriger Junge und ein Kriegsinvalide. Der Vorfall führte zu einem Gerichtsprozess, bei dem die beiden Schützen freigesprochen wurden. Dieses Urteil löste am 15. Juli 1927 massive Proteste und Unruhen in Wien aus, die als "Julirevolte" oder "Wiener Justizpalastbrand" bekannt wurden. Während dieser Unruhen wurde der Justizpalast in Brand gesteckt, und es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Diese Ereignisse trugen erheblich zur politischen Polarisierung und zur Destabilisierung der Ersten Republik Österreich bei.

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