Das Potsdamer Abkommen, das im August 1945 zwischen den Alliierten (USA, Sowjetunion und Großbritannien) nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen wurde, gilt als gebrochen, weil mehrere Bestimmungen und Vereinbarungen im Laufe der Zeit nicht eingehalten wurden. Hier sind einige Gründe: 1. **Teilung Deutschlands**: Das Abkommen sah eine gemeinsame Verwaltung Deutschlands durch die Alliierten vor. Allerdings führte die zunehmende politische und ideologische Spannungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion zur Teilung Deutschlands in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Jahr 1949. 2. **Reparationen**: Es gab Uneinigkeit über die Verteilung und Höhe der Reparationen, die Deutschland zahlen sollte. Die Sowjetunion und die westlichen Alliierten hatten unterschiedliche Vorstellungen, was zu Spannungen und letztlich zur Abkehr von den ursprünglichen Vereinbarungen führte. 3. **Politische Entwicklungen in Osteuropa**: Das Abkommen sah freie Wahlen und demokratische Regierungen in den befreiten Ländern Europas vor. In der Praxis installierte die Sowjetunion jedoch kommunistische Regierungen in vielen osteuropäischen Ländern, was gegen den Geist des Abkommens verstieß. 4. **Wirtschaftliche Zusammenarbeit**: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Wiederaufbau Deutschlands sollten koordiniert erfolgen. Die Einführung der D-Mark in den westlichen Besatzungszonen 1948 ohne Zustimmung der Sowjetunion führte zu einer wirtschaftlichen Spaltung Deutschlands. Diese und andere Entwicklungen trugen dazu bei, dass das Potsdamer Abkommen in der Praxis nicht vollständig umgesetzt wurde und als gebrochen gilt.