Die Epoche des Biedermeier erstreckt sich ungefähr von 1815 bis 1848 und ist vor allem im deutschsprachigen Raum von Bedeutung. Hier sind einige zentrale Merkmale dieser Epoche: 1. **Rückzug ins Private**: Nach den politischen Umwälzungen der Napoleonischen Kriege und dem Wiener Kongress zogen sich viele Menschen ins Private zurück. Das häusliche Leben und die Familie standen im Mittelpunkt. 2. **Bürgerliche Werte**: Tugenden wie Bescheidenheit, Fleiß, Ordnung und Häuslichkeit wurden hochgehalten. Es gab eine starke Betonung auf bürgerliche Moral und Sittlichkeit. 3. **Kunst und Literatur**: In der Kunst und Literatur des Biedermeier dominieren Themen wie Natur, Heimat, Familie und das einfache Leben. Bekannte Autoren dieser Zeit sind Adalbert Stifter und Annette von Droste-Hülshoff. 4. **Möbel und Innenarchitektur**: Der Biedermeier-Stil in der Innenarchitektur zeichnet sich durch schlichte, aber elegante Möbel aus. Es wurde viel Wert auf Funktionalität und Gemütlichkeit gelegt. 5. **Politische Resignation**: Politisch war die Zeit geprägt von Resignation und Anpassung. Nach den enttäuschten Hoffnungen der Freiheitskriege und der Restauration durch den Wiener Kongress gab es wenig politischen Aktivismus. 6. **Naturverbundenheit**: Die Natur wurde idealisiert und oft als Rückzugsort betrachtet. Dies spiegelt sich in der Literatur und Malerei der Zeit wider. Diese Merkmale zeichnen die Biedermeier-Epoche aus und geben einen Einblick in die gesellschaftlichen und kulturellen Strömungen dieser Zeit.