Kurze Haare waren in der NS-Zeit aus mehreren Gründen wichtig und wurden als machtvoll angesehen. Zum einen symbolisierten sie Disziplin und Ordnung, die zentrale Werte der nationalsozialistischen Ideologie waren. Die Uniformität der Frisuren sollte die Gleichheit und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft fördern, insbesondere bei der Wehrmacht und der SS. Darüber hinaus wurden kurze Haare oft mit Männlichkeit und Stärke assoziiert, was in der NS-Propaganda eine bedeutende Rolle spielte. Lange Haare wurden häufig mit Weichheit oder Schwäche in Verbindung gebracht, was im Widerspruch zu den Idealen der nationalsozialistischen Gesellschaft stand. Bei Frauen war das Tragen kurzer Haare ebenfalls ein Zeichen für Modernität und Unabhängigkeit, was in der NS-Ideologie nicht immer erwünscht war. Die NS-Propaganda förderte ein traditionelles Frauenbild, das mit langen Haaren und einem häuslichen Lebensstil verbunden war. Insgesamt spiegelte die Haarpolitik der NS-Zeit die ideologischen Vorstellungen von Geschlecht, Macht und Gemeinschaft wider.