Konstantin der Große ließ Licinius, seinen Schwager und Mitkaiser, im Jahr 324 n. Chr. hinrichten, nachdem er ihn in einer Reihe von Bürgerkriegen besiegt hatte. Die Gründe für diese Tat waren vielschichtig: 1. **Machtkonzentration**: Konstantin wollte die alleinige Kontrolle über das Römische Reich erlangen. Die Beseitigung von Licinius, der als Mitkaiser im Osten regierte, war ein Schritt in diese Richtung. 2. **Politische Rivalität**: Die Spannungen zwischen den beiden Kaisern hatten sich über die Jahre hinweg aufgebaut. Trotz eines Friedensvertrages und familiärer Bindungen (Licinius war mit Konstantins Halbschwester Constantia verheiratet), blieben die politischen Differenzen bestehen. 3. **Sicherheitsbedenken**: Konstantin sah in Licinius eine potenzielle Bedrohung für seine Herrschaft. Selbst nach der Niederlage in den Bürgerkriegen hätte Licinius als Symbol des Widerstands gegen Konstantins Alleinherrschaft dienen können. 4. **Religiöse Differenzen**: Während Konstantin das Christentum förderte, war Licinius eher ein Anhänger der traditionellen römischen Religionen. Dies könnte ebenfalls zu Spannungen beigetragen haben. Die Hinrichtung von Licinius war somit ein strategischer Schritt, um die Macht im Römischen Reich zu zentralisieren und mögliche Bedrohungen für Konstantins Herrschaft zu eliminieren.