Wie ging die katholische Kirche damals mit Galileo Galilei um?

Antwort

Die katholische Kirche ging mit Galileo Galilei im 17. Jahrhundert sehr kontrovers um. Galileo unterstützte das heliozentrische Weltbild von Kopernikus, das besagte, dass die Erde und andere Planeten die Sonne umkreisen. Dies widersprach dem damals vorherrschenden geozentrischen Weltbild, das von der Kirche unterstützt wurde und die Erde als Zentrum des Universums sah. 1616 wurde Galileo von der Kirche gewarnt, das heliozentrische Modell nicht als physikalische Realität zu lehren oder zu verteidigen. 1632 veröffentlichte er jedoch sein Werk "Dialogo sopra i due massimi sistemi del mondo" (Dialog über die zwei wichtigsten Weltsysteme), in dem er das heliozentrische Modell unterstützte. Dies führte 1633 zu einem Prozess vor der Römischen Inquisition. Galileo wurde der Ketzerei beschuldigt und gezwungen, seine Ansichten zu widerrufen. Er wurde zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, den er in seiner Villa in Arcetri bei Florenz verbrachte. Erst 1992, fast 360 Jahre später, erkannte die katholische Kirche offiziell an, dass Galileo zu Unrecht verurteilt worden war. Papst Johannes Paul II. erklärte, dass die Kirche Fehler in der Behandlung von Galileo gemacht habe.

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