Was war neu an der franziskanischen Armutsbewegung?

Antwort

Die franziskanische Armuts- und Aufbruchsbewegung, initiiert von Franz von Assisi im frühen 13. Jahrhundert, brachte mehrere Neuerungen mit sich: 1. **Radikale Armut**: Franz von Assisi und seine Anhänger legten großen Wert auf radikale Armut. Sie verzichteten auf persönlichen Besitz und lebten von Almosen, was eine Abkehr von den damals üblichen klösterlichen Lebensweisen darstellte, die oft Wohlstand und Besitz anhäuften. 2. **Apostolisches Leben**: Die Franziskaner lebten ein apostolisches Leben, das sich an den Idealen der frühen Christen orientierte. Sie zogen umher, predigten und halfen den Armen und Kranken, anstatt sich in Klöstern zurückzuziehen. 3. **Laienbewegung**: Die Bewegung war nicht nur auf Kleriker beschränkt. Viele Laien schlossen sich den Franziskanern an, was die Bewegung breiter und inklusiver machte. 4. **Naturverbundenheit**: Franz von Assisi betonte die Verbundenheit mit der Natur und allen Geschöpfen, was in seiner berühmten "Sonnengesang" zum Ausdruck kommt. Diese Sichtweise war neu und ungewöhnlich für die damalige Zeit. 5. **Demut und Einfachheit**: Die Betonung auf Demut und Einfachheit im Leben und in der Predigt war ein zentraler Aspekt der franziskanischen Bewegung und unterschied sie von anderen religiösen Bewegungen, die oft mehr Wert auf intellektuelle Theologie und kirchliche Hierarchie legten. Diese Elemente machten die franziskanische Bewegung zu einer bedeutenden Erneuerung innerhalb der Kirche und hatten einen nachhaltigen Einfluss auf das Christentum und die Gesellschaft des Mittelalters.

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