Informationen zu den Boykotten der Juden in der NS-Zeit?

Antwort

In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gab es mehrere Boykottaktionen gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen. Eine der bekanntesten Aktionen fand am 1. April 1933 statt, nur wenige Monate nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Dieser Boykott wurde von der NSDAP organisiert und zielte darauf ab, jüdische Geschäftsleute wirtschaftlich zu schädigen und sie aus dem öffentlichen Leben zu drängen. SA-Männer postierten sich vor jüdischen Geschäften, Anwaltskanzleien und Arztpraxen und hinderten Kunden daran, diese zu betreten. Die Schaufenster wurden mit antisemitischen Parolen und Davidsternen beschmiert. Dieser Boykott war der Auftakt zu einer Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielten, Juden systematisch aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben Deutschlands auszuschließen. In den folgenden Jahren wurden die Diskriminierungen und Repressionen gegen Juden weiter verschärft. Dazu gehörten die Nürnberger Gesetze von 1935, die Juden die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen und Eheschließungen sowie sexuelle Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden verboten. Diese Maßnahmen führten zu einer zunehmenden Isolation und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung, die schließlich in den Holocaust mündeten, bei dem sechs Millionen Juden ermordet wurden. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung: [bpb.de](https://www.bpb.de).

Kategorie: Geschichte Tags: Boykott Juden NS-Zeit
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