2 Fragen zu Tyrosinkinase

Tyrosinkinasehemmer (TKIs) sind eine Klasse von Medikamenten, die häufig zur Behandlung von bestimmten Krebsarten eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Aktivität von Tyrosinkinasen blockieren, die für das Wachstum und die Teilung von Zellen wichtig sind. Trockene Augen können bei Patienten, die TKIs einnehmen, aus mehreren Gründen auftreten: 1. **Beeinträchtigung der Tränenproduktion**: TKIs können die Funktion der Tränendrüsen beeinträchtigen, was zu einer verminderten Produktion von Tränenflüssigkeit führt. 2. **Entzündungsreaktionen**: Einige TKIs können entzündliche Prozesse im Körper fördern, die auch die Augen betreffen können. Entzündungen können die Tränenfilmstabilität beeinträchtigen und zu Trockenheit führen. 3. **Nebenwirkungen auf die Schleimhäute**: TKIs können allgemein die Schleimhäute im Körper beeinflussen, was auch die Augenoberfläche betrifft. Dies kann zu einer erhöhten Reibung und Trockenheit führen. 4. **Systemische Effekte**: Da TKIs das gesamte Körpersystem beeinflussen, können sie auch die Mikrozirkulation und die Nährstoffversorgung der Augen beeinträchtigen, was ebenfalls zu trockenen Augen führen kann. Es ist wichtig, dass Patienten, die unter trockenen Augen leiden, dies mit ihrem Arzt besprechen, um geeignete Maßnahmen zur Linderung der Symptome zu finden.

Tyrosinkinasen sind Enzyme, die Phosphatgruppen von ATP auf Tyrosinreste in Proteinen übertragen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Signaltransduktion, insbesondere in der Regulation von Zellwachstum, Differenzierung und Metabolismus. Das generelle Prinzip besteht darin, dass Tyrosinkinasen durch die Bindung von Liganden (z.B. Wachstumsfaktoren) an ihre Rezeptoren aktiviert werden. Diese Aktivierung führt zur Autophosphorylierung der Tyrosinkinasen und zur Rekrutierung von Signalproteinen, die dann in intrazelluläre Signalwege eingebunden werden. Ein Beispiel für einen Signalweg, der durch Tyrosinkinasen vermittelt wird, ist der Ras-Raf-Mek-Erk-Signalweg: 1. **Aktivierung der Tyrosinkinase**: Ein Wachstumsfaktor bindet an einen Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK), was zu einer Konformationsänderung und Autophosphorylierung des Rezeptors führt. 2. **Rekrutierung von Ras**: Die phosphorylierten Tyrosinreste dienen als Bindungsstellen für Adapterproteine wie Grb2, die dann das Protein Sos rekrutieren. Sos aktiviert das kleine GTPase-Protein Ras, indem es GDP gegen GTP austauscht. 3. **Aktivierung von Raf**: Das aktivierte Ras-GTP interagiert mit der Serin/Threonin-Kinase Raf, was zu deren Aktivierung führt. 4. **Aktivierung von Mek**: Aktiviertes Raf phosphoryliert und aktiviert die nächste Kinase in der Kaskade, Mek (MAPK/ERK-Kinase). 5. **Aktivierung von Erk**: Mek phosphoryliert schließlich Erk (extracellular signal-regulated kinase), eine weitere Serin/Threonin-Kinase. 6. **Zelluläre Effekte**: Aktiviertes Erk transloziert in den Zellkern, wo es Transkriptionsfaktoren phosphoryliert und somit die Expression von Genen reguliert, die für Zellwachstum und -teilung verantwortlich sind. Dieser Signalweg ist entscheidend für viele physiologische Prozesse, und Dysregulationen können zu Krankheiten wie Krebs führen.