2 Fragen zu Selbstjustiz

Selbstjustiz bezeichnet das eigenmächtige Durchsetzen von vermeintlichem Recht oder Gerechtigkeit durch Privatpersonen, ohne die dafür vorgesehenen staatlichen Organe wie Polizei oder Gerichte einzuschalten. Dabei nehmen Menschen das Gesetz in die eigene Hand, um beispielsweise Straftaten zu bestrafen oder Schaden wiedergutzumachen. In den meisten Ländern, darunter auch Deutschland, ist Selbstjustiz verboten, da sie die Rechtsordnung untergräbt und zu Willkür sowie weiteren Straftaten führen kann. Die Durchsetzung von Recht und Strafe ist Aufgabe des Staates.

Nein, auch in Extremsituationen wie Krieg oder dem Zusammenbruch staatlicher Strukturen gelten grundlegende moralische und völkerrechtliche Prinzipien. Das gezielte Töten oder Verletzen anderer Menschen ist weder rechtlich noch ethisch gerechtfertigt, selbst wenn keine staatliche Ordnung mehr besteht. Solche Handlungen wären schwere Verbrechen und könnten auch nach Wiederherstellung einer Rechtsordnung strafrechtlich verfolgt werden. Zudem regeln internationale Abkommen wie die Genfer Konventionen das Verhalten in bewaffneten Konflikten und schützen Zivilisten ausdrücklich. Gewalt ist niemals eine legitime Lösung für persönliche Konflikte oder Ärger, unabhängig von äußeren Umständen. In Krisensituationen ist es umso wichtiger, Menschlichkeit, Solidarität und gegenseitigen Respekt zu bewahren.