1 Frage zu Reisekrankheit

Reisekrankheit (Kinetose) und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) sind zwei unterschiedliche medizinische Zustände, können aber in bestimmten Situationen zusammen auftreten oder sich gegenseitig beeinflussen. **Reisekrankheit** entsteht, wenn das Gehirn widersprüchliche Informationen von den Sinnesorganen über Bewegung erhält, z. B. beim Autofahren oder auf einem Schiff. Typische Symptome sind Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Erbrechen. **ADHS** ist eine neurobiologische Störung, die sich durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität äußert. **Zusammenhang und Besonderheiten:** - Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit ADHS empfindlicher auf sensorische Reize reagieren können. Das könnte bedeuten, dass sie anfälliger für Reisekrankheit sind, weil ihr Gehirn Schwierigkeiten hat, widersprüchliche Sinneseindrücke zu verarbeiten. - Medikamente gegen ADHS (z. B. Methylphenidat) beeinflussen in der Regel nicht direkt die Reisekrankheit, können aber das allgemeine Wohlbefinden und die Aufmerksamkeit verbessern, was indirekt helfen kann, mit der Situation umzugehen. - Umgekehrt können die Symptome der Reisekrankheit (z. B. Unwohlsein, Reizbarkeit) die ADHS-Symptome verstärken. **Tipps für Betroffene:** - Vorbeugende Maßnahmen gegen Reisekrankheit (z. B. vorne im Auto sitzen, auf den Horizont schauen, frische Luft, leichte Kost) können helfen. - Bei starker Reisekrankheit können spezielle Medikamente oder Akupressur-Armbänder helfen. Die Verträglichkeit sollte bei ADHS-Medikamenten mit dem Arzt abgesprochen werden. - Entspannungsübungen, Hörbücher oder Musik können helfen, die Aufmerksamkeit umzulenken. **Fazit:** Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen ADHS und Reisekrankheit, aber Menschen mit ADHS können empfindlicher auf Reize reagieren und dadurch möglicherweise häufiger oder stärker unter Reisekrankheit leiden. Bei Unsicherheiten oder starker Beeinträchtigung empfiehlt sich ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt.