4 Fragen zu Keramikfasern

Keramikfasern, oft auch als „Keramiktextilien“ oder „Keramikgewebe“ bezeichnet, werden in der Pferdewelt meist in Form von Decken, Bandagen oder Gamaschen verwendet. Sie enthalten eingearbeitete Keramikpartikel, die die körpereigene Wärme reflektieren und so die Durchblutung fördern sollen. Für ältere Pferde können solche Produkte durchaus Vorteile bieten: **Vorteile:** - **Förderung der Durchblutung:** Die reflektierte Infrarotwärme kann die Durchblutung anregen, was besonders bei älteren Pferden mit steifen Gelenken oder Arthrose hilfreich sein kann. - **Muskelentspannung:** Die Wärme kann Verspannungen lösen und die Regeneration nach Belastung unterstützen. - **Schmerzlinderung:** Viele Besitzer berichten von einer Linderung bei chronischen Beschwerden. **Wichtige Hinweise:** - Keramikfasern ersetzen keine tierärztliche Behandlung, sondern können unterstützend eingesetzt werden. - Nicht jedes Pferd reagiert gleich – bei manchen Tieren kann es zu Überwärmung oder Unwohlsein kommen. - Die Anwendung sollte langsam gesteigert und das Pferd beobachtet werden. **Fazit:** Keramikfasern können für ältere Pferde mit Gelenk- oder Muskelproblemen eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie sollten jedoch immer individuell und in Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden. Weitere Informationen findest du z.B. bei Herstellern wie [Back on Track](https://www.backontrack.com/de/) oder [Horseware](https://www.horseware.com/de/), die solche Produkte anbieten.

Der KI-Index (Keramikfaser-Index) ist keine standardisierte oder allgemein anerkannte Kennzahl in der Werkstoffkunde oder im Bereich der Keramikfasern. Häufig werden bei Keramikfasern jedoch andere Kennwerte wie der Schmelzpunkt, die maximale Anwendungstemperatur, die chemische Zusammensetzung (z. B. Al₂O₃-SiO₂-Anteile), die Faserlänge oder die Klassifikation nach Temperaturbeständigkeit angegeben. Falls du mit „KI-Index“ den Klassifikationstemperatur-Index meinst, wird dieser oft als „Klassifikationstemperatur“ oder „Classification Temperature“ bezeichnet. Für gängige Keramikfasern wie Aluminiumsilikatfasern liegt diese Klassifikationstemperatur typischerweise zwischen 1.260 °C und 1.430 °C, für Hochtemperaturfasern (z. B. Polycrystalline Mullite oder Alumina) sogar bis zu 1.600 °C und mehr. **Zusammengefasst:** Einen spezifischen „KI-Index“ für Keramikfasern gibt es nicht. Meist wird die Klassifikationstemperatur als wichtiger Kennwert verwendet. Wenn du eine bestimmte Eigenschaft oder einen bestimmten Index meinst, bitte präzisiere deine Frage.

Keramikfasern aus Aluminiumsilikat, auch als künstliche Mineralfasern (KMF) oder genauer als „refractory ceramic fibres“ (RCF) bezeichnet, werden hinsichtlich ihrer krebserzeugenden Wirkung bewertet. In Deutschland erfolgt die Einstufung durch die **Kommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK-Kommission)** und die **Europäische Union**. **Einstufung nach EU-CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008:** Aluminiumsilikat-Keramikfasern (RCF) sind als **krebserzeugend Kategorie 1B** eingestuft: - **H350i: Kann beim Einatmen Krebs erzeugen.** **Einstufung nach MAK-Kommission (Deutschland):** Die MAK-Kommission stuft Aluminiumsilikat-Keramikfasern in die **Kategorie 2** („begründeter Verdacht auf krebserzeugende Wirkung beim Menschen“) ein. **KI-Index:** Der Begriff „KI-Index“ bezieht sich auf den „Künstliche Mineralfaser-Index“, der in Deutschland zur Unterscheidung zwischen als krebserzeugend eingestuften und nicht als krebserzeugend eingestuften KMF verwendet wird. Der KI-Index ist ein Maß für die Biolöslichkeit der Faser. - **KI-Index > 40:** Die Faser gilt als ausreichend biolöslich und wird **nicht** als krebserzeugend eingestuft. - **KI-Index ≤ 40:** Die Faser gilt als **krebserzeugend**. **Für klassische Aluminiumsilikat-Keramikfasern (RCF):** - Sie haben in der Regel einen **KI-Index ≤ 40** und gelten daher als **krebserzeugend**. **Quellen und weitere Informationen:** - [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) – Künstliche Mineralfasern](https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/Arbeiten-mit-Gefahrstoffen/Kuenstliche-Mineralfasern/Kuenstliche-Mineralfasern.html) - [Europäische Chemikalienagentur (ECHA) – Eintrag zu Aluminiumsilikat-Keramikfasern](https://echa.europa.eu/de/substance-information/-/substanceinfo/100.107.995) **Fazit:** Aluminiumsilikat-Keramikfasern (RCF) mit einem KI-Index ≤ 40 sind als krebserzeugend eingestuft. Nur biolösliche Fasern mit einem KI-Index > 40 gelten als nicht krebserzeugend.

Ofenausbaumaterial mit löslichen Stoffen der Deponieklasse >DK II und krebserzeugenden Anhaftungen wie keramischen Fasern (z. B. künstliche Mineralfasern, KMF) gilt in Bayern als gefährlicher Abfall. Die Entsorgung unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben, insbesondere nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) und der Deponieverordnung (DepV). **Vorgehen zur Entsorgung:** 1. **Abfallklassifizierung:** Das Material muss eindeutig klassifiziert werden. Für keramische Fasern und vergleichbare Stoffe kommen insbesondere die AVV-Schlüssel 17 06 03* (andere Dämmmaterialien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten) und ggf. 17 09 03* (sonstige Bau- und Abbruchabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten) in Betracht. 2. **Gefährlichkeitsbewertung:** Die Einstufung als gefährlicher Abfall erfolgt aufgrund der krebserzeugenden Eigenschaften (z. B. R40, H351) und der Löslichkeit der Stoffe. Ein Nachweis über die Zusammensetzung und die Gefährlichkeit (z. B. Analysezertifikate) ist erforderlich. 3. **Verpackung und Kennzeichnung:** Das Material muss staubdicht verpackt (z. B. in Big Bags) und entsprechend als gefährlicher Abfall gekennzeichnet werden. 4. **Entsorgungsweg:** - **Spezialisierte Entsorgungsunternehmen:** Die Entsorgung darf nur über zugelassene Entsorgungsfachbetriebe erfolgen. Diese übernehmen Transport, Zwischenlagerung und ggf. Behandlung. - **Deponierung:** Aufgrund der Eigenschaften (>DK II, krebserzeugend) ist in Bayern meist eine Deponierung auf einer Deponie der Klasse III (DK III) erforderlich. Die Annahmebedingungen der jeweiligen Deponie sind zu beachten. - **Nachweisverfahren:** Die Entsorgung ist nach dem elektronischen Nachweisverfahren (eANV) zu dokumentieren. 5. **Arbeitsschutz:** Beim Umgang mit krebserzeugenden keramischen Fasern sind die Vorschriften der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 521) einzuhalten (z. B. persönliche Schutzausrüstung, Staubvermeidung). **Ansprechpartner und weitere Informationen:** - **Bayerisches Landesamt für Umwelt:** [https://www.lfu.bayern.de/abfall/index.htm](https://www.lfu.bayern.de/abfall/index.htm) - **Entsorgungsfachbetriebe in Bayern:** [https://www.entsorgungsbetriebe-bayern.de/](https://www.entsorgungsbetriebe-bayern.de/) - **TRGS 521 (Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle):** [https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/pdf/TRGS-521.pdf](https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/pdf/TRGS-521.pdf) **Fazit:** Die Entsorgung von Ofenausbaumaterial mit löslichen Stoffen >DK II und krebserzeugenden keramischen Fasern in Bayern muss über einen zugelassenen Entsorgungsfachbetrieb erfolgen, der die Annahmebedingungen der Deponien kennt und das vorgeschriebene Nachweisverfahren durchführt. Eine Eigenentsorgung ist nicht zulässig.