4 Fragen zu Damkjaer

Damkjaer (2018) untersucht in seiner Arbeit das Phänomen des "Sharenting", bei dem Eltern regelmäßig Informationen, Fotos und Videos ihrer Kinder in sozialen Medien teilen. Er argumentiert, dass Sharenting sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Positiv gesehen ermöglicht es Eltern, stolz auf ihre Kinder zu sein und Erinnerungen zu teilen. Negativ gesehen kann es jedoch die Privatsphäre der Kinder verletzen und langfristige Auswirkungen auf deren digitales Fußabdruck haben. Damkjaer betont die Notwendigkeit eines bewussten und verantwortungsvollen Umgangs mit den persönlichen Daten der Kinder.

Die kommunikativen Orientierungen nach Damkjaer umfassen verschiedene Arten, wie Menschen in Kommunikationsprozessen interagieren und sich orientieren. Diese Orientierungen sind: 1. **Selbstorientierung**: Hierbei steht das eigene Ich im Vordergrund. Die Kommunikation dient dazu, die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Interessen zu artikulieren und durchzusetzen. 2. **Partnerorientierung**: Bei dieser Orientierung liegt der Fokus auf dem Kommunikationspartner. Es geht darum, auf die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen des Gegenübers einzugehen und diese zu berücksichtigen. 3. **Sachorientierung**: Diese Orientierung richtet sich auf das Thema oder den Inhalt der Kommunikation. Die Beteiligten konzentrieren sich darauf, sachliche Informationen auszutauschen und das Thema objektiv zu behandeln. 4. **Beziehungsorientierung**: Hier steht die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern im Mittelpunkt. Die Kommunikation zielt darauf ab, die Beziehung zu pflegen, zu stärken oder zu klären. Diese Orientierungen können je nach Situation und Kontext variieren und sich auch überschneiden. Sie bieten ein Modell, um die Dynamik und die Schwerpunkte in Kommunikationsprozessen besser zu verstehen.

Damkjaer (2018) identifiziert vier Arten der kommunikativen Orientierung, die die Herangehensweise der Eltern an Sharenting charakterisieren: 1. **Bildungsorientierung**: Eltern nutzen Sharenting, um Bildungsinhalte zu teilen und die Entwicklung ihrer Kinder zu dokumentieren. Sie sehen es als eine Möglichkeit, das Lernen und die Fortschritte ihrer Kinder zu fördern und zu zeigen. 2. **Soziale Orientierung**: Hierbei steht die soziale Interaktion im Vordergrund. Eltern teilen Inhalte, um soziale Verbindungen zu pflegen und zu stärken, sei es mit Familie, Freunden oder einer breiteren Gemeinschaft. 3. **Identitätsorientierung**: Eltern nutzen Sharenting, um ihre eigene Identität als Eltern zu formen und darzustellen. Sie teilen Inhalte, die ihre Werte, Überzeugungen und ihren Erziehungsstil widerspiegeln. 4. **Sicherheitsorientierung**: Diese Orientierung betont den Schutz und die Sicherheit der Kinder. Eltern sind sich der Risiken bewusst und teilen Inhalte vorsichtig, um die Privatsphäre und Sicherheit ihrer Kinder zu gewährleisten. Diese vier Orientierungen bieten einen Rahmen, um zu verstehen, wie und warum Eltern Inhalte über ihre Kinder in sozialen Medien teilen.

Maja Damkjaer hat in ihrer Forschung verschiedene Nutzungstypen von Medien und Technologien identifiziert, die sich auf unterschiedliche soziale Kontexte und Einstellungen beziehen. Hier sind die vier von ihr beschriebenen Nutzungstypen: 1. **Familienorientierte Nutzung**: - Diese Art der Nutzung betont die gemeinsame Nutzung von Medien innerhalb der Familie. Es geht darum, Medien als Mittel zur Förderung von Familienzusammenhalt und gemeinsamen Aktivitäten zu nutzen. Beispiele könnten das gemeinsame Ansehen von Fernsehsendungen oder das Spielen von Videospielen als Familie sein. 2. **Peer-Group-orientierte Nutzung**: - Hierbei steht die Nutzung von Medien im Kontext von Freundesgruppen und Gleichaltrigen im Vordergrund. Diese Nutzung ist oft durch den Wunsch geprägt, soziale Bindungen zu stärken und sich in der Peer-Group zu integrieren. Beispiele sind das Teilen von Inhalten in sozialen Netzwerken oder das gemeinsame Spielen von Online-Spielen mit Freunden. 3. **Oppositionelle Nutzung**: - Diese Nutzung ist durch eine kritische oder ablehnende Haltung gegenüber den vorherrschenden Medienpraktiken und -inhalten gekennzeichnet. Nutzer in dieser Kategorie verwenden Medien oft, um alternative Perspektiven zu suchen oder um sich gegen den Mainstream zu positionieren. Dies kann das Konsumieren von unabhängigen oder alternativen Medienquellen umfassen. 4. **Nicht-Nutzung**: - Die Nicht-Nutzung beschreibt Personen, die sich bewusst dafür entscheiden, bestimmte Medien oder Technologien nicht zu nutzen. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, wie z.B. aus Prinzip, aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf das Wohlbefinden oder aus einem allgemeinen Desinteresse an den angebotenen Inhalten. Diese Kategorien helfen, die unterschiedlichen Motivationen und sozialen Kontexte zu verstehen, die das Mediennutzungsverhalten beeinflussen.