3 Fragen zu Aufsuchende

Aufsuchende Arbeit ist eine Methode der Sozialen Arbeit, bei der Fachkräfte aktiv auf Menschen zugehen, die Unterstützung benötigen, aber aus verschiedenen Gründen keine Hilfsangebote aufsuchen. Diese Methode wird oft in der Arbeit mit marginalisierten oder schwer erreichbaren Gruppen eingesetzt, wie Obdachlosen, Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen oder Menschen mit Suchtproblemen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, Bedarfe zu ermitteln und passende Hilfsangebote zu vermitteln. Die Fachkräfte arbeiten dabei oft direkt in den Lebenswelten der Betroffenen, wie auf der Straße, in Wohngebieten oder in speziellen Einrichtungen.

Bei einem Vorstellungsgespräch für eine Position als aufsuchende Familientherapeutin könnten folgende Fragen gestellt werden: 1. Welche Erfahrungen hast du in der Arbeit mit Familien in Krisensituationen? 2. Wie gehst du mit Widerständen oder Ablehnung von Familienmitgliedern um? 3. Kannst du ein Beispiel für eine erfolgreiche Intervention in einer Familie geben? 4. Wie planst und strukturierst du deine Besuche bei den Familien? 5. Welche therapeutischen Ansätze und Methoden bevorzugst du in der Familientherapie? 6. Wie gehst du mit kulturellen Unterschieden und Diversität in der Familienarbeit um? 7. Wie dokumentierst und berichtest du über deine Arbeit mit den Familien? 8. Wie gehst du mit ethischen Dilemmata in der Familientherapie um? 9. Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften und Institutionen in deiner Arbeit? 10. Wie sorgst du für deine eigene psychische Gesundheit und Resilienz in diesem anspruchsvollen Beruf? Diese Fragen helfen, die Eignung und die Herangehensweise der Bewerberin an die spezifischen Herausforderungen der aufsuchenden Familientherapie zu bewerten.

Ein Beispiel für aufsuchende Jugendsozialarbeit ist die sogenannte „Streetwork“. Dabei suchen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gezielt öffentliche Plätze wie Parks, Bahnhöfe oder Jugendtreffpunkte auf, um dort mit Jugendlichen in Kontakt zu treten, die von klassischen Hilfsangeboten nicht erreicht werden. Sie bieten vor Ort Beratung, Unterstützung bei Problemen (z. B. Sucht, Wohnungslosigkeit, Konflikte mit Eltern oder Schule) und vermitteln bei Bedarf weiterführende Hilfen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und Jugendlichen in ihrem Lebensumfeld niedrigschwellige Unterstützung anzubieten.