Wie wird das Risikobudget im Assetmanagement gesteuert?

Antwort

Das Risikobudget im Asset Management bezeichnet den maximal akzeptierten Umfang an Risiko, den ein Portfolio oder ein Fonds eingehen darf, um die angestrebten Renditeziele zu erreichen. Die Steuerung des Risikobudgets erfolgt in mehreren Schritten und mit verschiedenen Instrumenten: 1. **Festlegung des Risikobudgets:** Zu Beginn wird auf Basis der Anlagestrategie, der Risikotoleranz des Investors und regulatorischer Vorgaben ein quantitatives Risikobudget definiert. Dies kann z.B. als Value at Risk (VaR), Volatilität, Tracking Error oder maximaler Drawdown ausgedrückt werden. 2. **Risikomessung:** Laufend werden die Risiken der einzelnen Anlagen und des Gesamtportfolios gemessen. Hierzu werden Risikomodelle und -kennzahlen wie Volatilität, Beta, VaR oder Stress-Tests eingesetzt. 3. **Risikoverteilung:** Das Risikobudget wird auf verschiedene Anlageklassen, Strategien oder Manager verteilt. Ziel ist es, das Risiko effizient zu nutzen, um die Rendite zu maximieren, ohne das vorgegebene Budget zu überschreiten. 4. **Überwachung und Reporting:** Die Einhaltung des Risikobudgets wird kontinuierlich überwacht. Abweichungen werden durch regelmäßiges Reporting erkannt und analysiert. 5. **Risikosteuerung und Anpassung:** Bei Überschreitung des Budgets werden Positionen reduziert, Hedging-Instrumente eingesetzt oder die Allokation angepasst. Umgekehrt kann bei ungenutztem Risikobudget die Risikoposition erhöht werden, um Renditechancen zu nutzen. 6. **Risikomanagement-Tools:** Zur Steuerung werden spezialisierte Softwarelösungen und Tools eingesetzt, die eine Echtzeitüberwachung und Simulation von Risikoszenarien ermöglichen. Das Risikobudget ist somit ein zentrales Steuerungsinstrument im Asset Management, das sicherstellt, dass die eingegangenen Risiken im Einklang mit den Zielen und Vorgaben des Investors stehen.

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