Eine Kalkulation auf Vollkostenbasis hat mehrere Nachteile: 1. **Verzerrte Kosteninformationen**: Da alle Kosten, sowohl fixe als auch variable, auf die Produkte oder Dienstleistungen verteilt werden, kann dies zu einer ungenauen Darstellung der tatsächlichen Kosten führen. Dies kann besonders problematisch sein, wenn die Fixkosten hoch sind und die Produktionsmengenieren. 2. **Fehlende Entscheidungsgrundlage**: Für kurzfristige Entscheidungen, wie z.B. die Annahme eines zusätzlichen Auftrags, sind die Vollkosten oft nicht relevant. Hier sind die variablen Kosten entscheidend, da die Fixkosten bereits gedeckt sind und nicht beeinflusst werden. 3. **Komplexität und Aufwand**: Die Ermittlung und Verteilung der Fixkosten auf die einzelnen Produkte oder Dienstleistungen kann sehr aufwendig und komplex sein. Dies erfordert oft detaillierte Analysen und kann zu Fehlern führen. 4. **Gefahr der Fehlkalkulation**: Wenn die Fixkosten nicht korrekt auf die Produkte verteilt werden, kann dies zu einer Über- oder Unterbewertung der Produktkosten führen. Dies kann wiederum zu falschen Preisentscheidungen und Wettbewerbsnachteilen führen. 5. **Unflexibilität**: Die Vollkostenrechnung ist weniger flexibel und anpassungsfähig an Veränderungen im Produktionsprozess oder im Marktumfeld. Dies kann die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens auf Marktveränderungen beeinträchtigen. Insgesamt kann die Vollkostenrechnung nützlich sein, um einen Überblick über die gesamten Kosten eines Unternehmens zu erhalten, aber für spezifische Entscheidungsprozesse und kurzfristige Planungen ist sie oft weniger geeignet.