Die Oktettregel besagt, dass Atome dazu neigen, eine Elektronenkonfiguration zu erreichen, die acht Valenzelektronen umfasst, um eine stabile Edelgaskonfiguration zu erlangen. Dies gilt besonders für die Hauptgruppenelemente. **Schwefel (S):** Schwefel hat die Elektronenkonfiguration [Ne] 3s² 3p⁴. Um die Oktettregel zu erfüllen, benötigt Schwefel zwei zusätzliche Elektronen, um insgesamt acht Valenzelektronen zu haben. Schwefel kann diese Elektronen durch die Bildung von zwei kovalenten Bindungen (z.B. in H₂S) oder durch die Aufnahme von Elektronen (z.B. als Sulfid-Ion S²⁻) erreichen. **Magnesium (Mg):** Magnesium hat die Elektronenkonfiguration [Ne] 3s². Um die Oktettregel zu erfüllen, gibt Magnesium seine zwei Valenzelektronen ab und erreicht so die Elektronenkonfiguration des vorhergehenden Edelgases Neon (Ne), das eine stabile Konfiguration mit acht Elektronen in der äußeren Schale hat. Dadurch wird Magnesium zu einem Mg²⁺-Ion. Zusammengefasst: - Schwefel erreicht die Oktettregel durch Aufnahme von zwei Elektronen oder Bildung von zwei kovalenten Bindungen. - Magnesium erreicht die Oktettregel durch Abgabe von zwei Elektronen und Bildung eines Mg²⁺-Ions.