Eine Reizung der Fühlborsten kann zu einer Veränderung des Membranpotenzials der Sinneszellen führen, indem mechanische Reize in elektrische Signale umgewandelt werden. Dieser Prozess wird als Mechanotransduktion bezeichnet. Hier ist eine vereinfachte Erklärung des Ablaufs: 1. **Mechanische Reizung**: Die Fühlborsten werden durch einen äußeren Reiz (z.B. Berührung oder Druck) mechanisch verformt. 2. **Öffnung von Ionenkanälen**: Diese mechanische Verformung führt zur Öffnung von mechanosensitiven Ionenkanälen in der Membran der Sinneszellen. 3. **Ionenfluss**: Durch die geöffneten Kanäle strömen Ionen (meistens Natrium- oder Kaliumionen) in die Zelle hinein oder aus der Zelle heraus, abhängig von der Art der Kanäle und dem Ionengradienten. 4. **Veränderung des Membranpotenzials**: Der Ionenfluss verändert das Membranpotenzial der Sinneszelle. Wenn positive Ionen in die Zelle einströmen, wird das Innere der Zelle weniger negativ (Depolarisation). Wenn positive Ionen aus der Zelle herausströmen oder negative Ionen einströmen, wird das Innere der Zelle negativer (Hyperpolarisation). 5. **Erzeugung eines Rezeptorpotenzials**: Diese Veränderung des Membranpotenzials wird als Rezeptorpotenzial bezeichnet. Wenn das Rezeptorpotenzial stark genug ist, kann es die Schwelle für die Auslösung eines Aktionspotenzials überschreiten. 6. **Weiterleitung des Signals**: Das Aktionspotenzial wird entlang des Axons der Sinneszelle weitergeleitet und kann schließlich zu einer synaptischen Übertragung auf nachgeschaltete Neuronen führen, die das Signal an das zentrale Nervensystem weiterleiten. Dieser Prozess ermöglicht es dem Organismus, mechanische Reize wahrzunehmen und darauf zu reagieren.