Wie verdauen pflanzenfressende Säugetiere Zellulose?

Antwort

Pflanzenfressende Säugetiere, auch Herbivoren genannt, haben spezielle Anpassungen entwickelt, um Zellulose, einen Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, zu verdauen. Da Säugetiere selbst keine Enzyme produzieren, die Zellulose abbauen können, verlassen sie sich auf symbiotische Mikroorganismen, die in ihrem Verdauungstrakt leben. Es gibt zwei Haupttypen von Verdauungssystemen bei Pflanzenfressern: 1. **Rumination (Wiederkäuer)**: Tiere wie Kühe, Schafe und Ziegen haben einen mehrkammerigen Magen, der aus dem Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen besteht. Im Pansen leben Bakterien und Protozoen, die Zellulose abbauen. Die Tiere kauen ihre Nahrung zunächst grob und schlucken sie dann, um sie im Pansen fermentieren zu lassen. Anschließend wird die teilweise verdaute Nahrung wieder hochgeworfen (wiederkäuen) und erneut gekaut, bevor sie weiter verdaut wird. 2. **Monogastrische Pflanzenfresser**: Tiere wie Pferde und Kaninchen haben einen einfacheren Magen, aber auch sie besitzen spezielle Mikroben in ihrem Dickdarm und Blinddarm, die bei der Fermentation von Zellulose helfen. Einige dieser Tiere praktizieren auch das sogenannte „Cecotrophie“, bei dem sie ihre eigenen Kotpellets fressen, um die Nährstoffe besser aufzunehmen. Durch diese symbiotischen Beziehungen und speziellen Verdauungsmechanismen sind Pflanzenfresser in der Lage, die Nährstoffe aus Zellulose effizient zu extrahieren.

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