Im quergestreiften Muskel, wie dem Skelettmuskel, erfolgt die elektromechanische Kopplung durch einen Prozess, der als "Dihydropyridin-Rezeptor (DHPR) und Ryanodin-Rezeptor (RyR) Interaktion" bekannt ist. Hierbei wird ein Aktionspotential entlang der Muskelfaser propagiert, was zur Öffnung der spannungsabhängigen DHPR führt. Diese Rezeptoren sind in der T-Tubulus-Membran lokalisiert und reagieren auf die Depolarisation der Membran. Im Gegensatz dazu wird im Herzmuskel die Calciumfreisetzung durch einen Mechanismus namens "Calcium-induzierte Calciumfreisetzung" (CICR) gesteuert. Hierbei strömt Calcium aus dem extrazellulären Raum in die Zelle, was die Ryanodin-Rezeptoren auf dem sarkoplasmatischen Retikulum aktiviert und eine zusätzliche Calciumfreisetzung aus dem intrazellulären Speicher bewirkt. Der Hauptunterschied liegt also in der Art und Weise, wie die Calciumfreisetzung initiiert wird: Im quergestreiften Muskel erfolgt sie direkt durch die elektromechanische Kopplung, während im Herzmuskel eine Rückkopplungsschleife durch die initiale Calciumfreisetzung aus dem Extrazellulärraum besteht. Dies ermöglicht eine präzisere Kontrolle der Kontraktion im Herzmuskel, die für die rhythmische Funktion des Herzens entscheidend ist.