Ein bekanntes Modell zur Berufswahl ist das RIASEC-Modell von John L. Holland. Dieses Modell, auch als Holland-Codes bekannt, kategorisiert Berufe und berufliche Interessen in sechs Typen: 1. **Realistic (R)**: Praktisch-technische Tätigkeiten, z.B. Handwerker, Ingenieure. 2. **Investigative (I)**: Analytisch-intellektuelle Tätigkeiten, z.B. Wissenschaftler, Forscher. 3. **Artistic (A)**: Kreativ-künstlerische Tätigkeiten, z.B. Künstler, Designer. 4. **Social (S)**: Soziale Tätigkeiten, z.B. Lehrer, Sozialarbeiter. 5. **Enterprising (E)**: Unternehmerische Tätigkeiten, z.B. Manager, Verkäufer. 6. **Conventional (C)**: Konventionell-verwaltende Tätigkeiten, z.B. Buchhalter, Verwaltungsangestellte. ### Kritikpunkte am RIASEC-Modell: 1. **Vereinfachung der Realität**: Das Modell kann die Komplexität individueller Interessen und Fähigkeiten nicht vollständig abbilden. Menschen haben oft Mischformen von Interessen, die nicht klar in eine der sechs Kategorien passen. 2. **Kulturelle Unterschiede**: Das Modell basiert auf westlichen Vorstellungen von Berufen und kann in anderen kulturellen Kontexten weniger anwendbar sein. 3. **Dynamik der Berufswelt**: Die Berufswelt verändert sich ständig, und neue Berufe entstehen, die möglicherweise nicht in die bestehenden Kategorien passen. 4. **Individuelle Entwicklung**: Interessen und Fähigkeiten können sich im Laufe des Lebens ändern, was das Modell nicht ausreichend berücksichtigt. 5. **Geschlechterstereotype**: Einige Kritiker argumentieren, dass das Modell Geschlechterstereotype verstärken kann, indem es bestimmte Berufe als typisch männlich oder weiblich klassifiziert. Weitere Informationen zum RIASEC-Modell und anderen Berufswahltheorien können auf entsprechenden Fachwebseiten oder in wissenschaftlichen Publikationen gefunden werden.