Das Entwicklungsmodell der Zahl-Größen-Verknüpfung nach Krajewski beschreiben und als Grundlage zur Vermeidung von Rechenschwierigkeiten nutzen.

Antwort

Das Entwicklungsmodell der Zahl-Größen-Verknüpfung nach Krajewski beschreibt, wie Kinder die Beziehung zwischen Zahlen und Größen (z.B. Mengen) verstehen und entwickeln. Dieses Modell ist in verschiedene Stufen unterteilt, die die fortschreitende Fähigkeit der Kinder darstellen, Zahlen mit konkreten Mengen zu verknüpfen. 1. **Präverbale Phase**: In dieser frühen Phase erkennen Kinder Mengen, ohne sie mit Zahlen zu verbinden. Sie können Unterschiede in der Menge wahrnehmen, aber noch keine Zahlen benennen. 2. **Verbale Phase ohne Zahlwortreihe**: Kinder beginnen, Zahlwörter zu verwenden, aber sie haben noch keine stabile Zahlwortreihe. Sie können beispielsweise "eins", "zwei" sagen, aber die Reihenfolge und die Bedeutung sind noch nicht fest verankert. 3. **Verbale Phase mit stabiler Zahlwortreihe**: Kinder entwickeln eine stabile Zahlwortreihe und können diese korrekt aufsagen. Sie beginnen, Mengen zu zählen und die Zahlwörter mit den entsprechenden Mengen zu verknüpfen. 4. **Phase der Kardinalität**: Kinder verstehen, dass die letzte Zahl beim Zählen die Menge der Objekte angibt (Kardinalzahlprinzip). Sie können nun Mengen und Zahlen sicher verknüpfen. 5. **Phase der Zahl-Größen-Verknüpfung**: In dieser Phase können Kinder Zahlen und Größen flexibel verknüpfen und verstehen, dass Zahlen eine bestimmte Menge repräsentieren. Sie können auch einfache mathematische Operationen durchführen. Um dieses Modell zur Vermeidung von Rechenschwierigkeiten zu nutzen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden: - **Frühe Förderung**: Bereits im Vorschulalter sollten Kinder spielerisch an Zahlen und Mengen herangeführt werden, z.B. durch Zählspiele oder das Sortieren von Objekten nach Menge. - **Konkrete Materialien**: Der Einsatz von konkreten Materialien wie Zählsteinen, Würfeln oder Abakus kann Kindern helfen, die Verbindung zwischen Zahlen und Mengen zu verstehen. - **Individuelle Förderung**: Kinder sollten entsprechend ihrer Entwicklungsstufe gefördert werden. Es ist wichtig, dass sie die Grundlagen sicher beherrschen, bevor sie zu komplexeren Aufgaben übergehen. - **Visuelle Darstellungen**: Diagramme, Bilder und andere visuelle Hilfsmittel können helfen, abstrakte Konzepte greifbarer zu machen. - **Wiederholung und Übung**: Regelmäßige Wiederholung und Übung sind entscheidend, um das Verständnis zu festigen und Rechenschwierigkeiten vorzubeugen. Durch die Berücksichtigung dieser Entwicklungsstufen und gezielte Fördermaßnahmen können Rechenschwierigkeiten frühzeitig erkannt und vermieden werden.

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