Die Bildungsreform in Preußen zwischen 1810 und 1814 hatte das Ziel, das Bildungssystem grundlegend zu modernisieren und an die Bedürfnisse der sich verändernden Gesellschaft anzupassen. Die Intention war, einheitliche, staatlich kontrollierte Bildung zu schaffen, die sowohl die moralische als auch die intellektuelle Erziehung der Bürger fördern sollte. Inhaltlich umfasste die Reform die Einführung von neuen Lehrplänen, die Förderung der allgemeinen Schulpflicht, die Gründung von Universitäten und die Verbesserung der Lehrerbildung. Ein zentraler Aspekt war die Idee, Bildung als Mittel zur Förderung von Patriotismus und nationaler Identität zu nutzen, insbesondere nach den Niederlagen gegen Napoleon. Die Reformen sollten auch dazu beitragen, die soziale Mobilität zu erhöhen und eine breitere Schicht der Bevölkerung zu erreichen. Insgesamt zielte die Bildungsreform darauf ab, eine aufgeklärte und gebildete Bürgerschaft zu schaffen, die in der Lage war, aktiv am politischen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.