Bossing bezeichnet das systematische Mobbing von Mitarbeitenden durch Vorgesetzte. Es kann für Betroffene schwerwiegende psychische und physische Folgen haben, darunter Stress, Angststörungen, Depressionen und im schlimmsten Fall den Verlust des Arbeitsplatzes oder langfristige gesundheitliche Schäden. In diesem Sinne kann Bossing Menschen tatsächlich „zerstören“ – zumindest im übertragenen Sinn, indem es ihr Selbstwertgefühl, ihre Motivation und ihre Gesundheit massiv beeinträchtigt. Dass Bossing gesellschaftlich akzeptiert ist oder gar „zum guten Ton“ gehört, ist allerdings ein Missverständnis. In den meisten modernen Gesellschaften und Unternehmen gilt Bossing als inakzeptabel und wird zunehmend thematisiert und bekämpft. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, warum es in manchen Organisationen oder Branchen noch vorkommt oder toleriert wird: 1. **Hierarchische Strukturen:** In stark hierarchischen Unternehmen werden autoritäre Führungsstile manchmal noch als normal angesehen. 2. **Leistungsdruck:** Hoher Wettbewerbsdruck kann dazu führen, dass Vorgesetzte unangemessene Methoden anwenden, um Ziele zu erreichen. 3. **Fehlende Sensibilisierung:** Nicht alle Unternehmen haben klare Richtlinien oder Schulungen zu respektvollem Umgang und Mobbing-Prävention. 4. **Angst vor Konsequenzen:** Mitarbeitende trauen sich oft nicht, Bossing zu melden, aus Angst vor Repressalien oder Jobverlust. 5. **Kulturelle Faktoren:** In manchen Kulturen oder Branchen wird ein „harter Ton“ als Zeichen von Durchsetzungsfähigkeit oder Professionalität missverstanden. Insgesamt ist Bossing keineswegs gesellschaftlich akzeptiert oder wünschenswert. Es gibt zahlreiche Initiativen, Gesetze und Programme, die sich gegen Mobbing und Bossing am Arbeitsplatz richten. Unternehmen sind zunehmend gefordert, eine gesunde und respektvolle Arbeitskultur zu fördern. Weitere Informationen zum Thema findest du beispielsweise bei der [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung](https://www.bzga.de/) oder bei [Fairness at Work](https://www.fairness-at-work.de/).