Im vierten Kapitel „Strukturelle Veränderungen von Wissenssystemen“ von Jürgen Renn geht es um die Dynamik und Transformation von Wissenssystemen im Kontext von Wissenschaft und... [mehr]
Die zweiphasige Veränderung nach Mitscherlich bezieht sich auf ein Modell, das in der Agrarwissenschaft und Pflanzenphysiologie verwendet wird, um das Wachstum von Pflanzen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie Nährstoffverfügbarkeit, Licht und Wasser zu beschreiben. Das Modell wurde von dem deutschen Agrarwissenschaftler Eilhard Alfred Mitscherlich entwickelt. Das Mitscherlich-Gesetz der abnehmenden Erträge besagt, dass das Wachstum einer Pflanze nicht linear mit der Zunahme eines Wachstumsfaktors steigt. Stattdessen nimmt der Zuwachs an Wachstum mit zunehmender Menge des Faktors ab. Das bedeutet, dass bei niedrigen Konzentrationen eines Nährstoffs eine kleine Erhöhung des Nährstoffs zu einem relativ großen Wachstumsschub führt, während bei hohen Konzentrationen des Nährstoffs eine gleiche Erhöhung nur zu einem geringen zusätzlichen Wachstum führt. Das Modell kann in zwei Phasen unterteilt werden: 1. **Erste Phase (steiler Anstieg)**: In dieser Phase führt eine Erhöhung des Wachstumsfaktors zu einem schnellen und signifikanten Anstieg des Pflanzenwachstums. 2. **Zweite Phase (abnehmender Anstieg)**: In dieser Phase führt eine weitere Erhöhung des Wachstumsfaktors zu einem immer geringeren zusätzlichen Wachstum, bis schließlich eine Sättigung erreicht wird, bei der zusätzliche Mengen des Faktors keinen weiteren Zuwachs mehr bewirken. Dieses Modell hilft Landwirten und Agrarwissenschaftlern, die optimale Menge an Düngemitteln und anderen Wachstumsfaktoren zu bestimmen, um das Pflanzenwachstum zu maximieren, ohne Ressourcen zu verschwenden.
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