Das Zwei-Wege-Modell von Max Coltheart beschreibt, wie Wörter beim Lesen verarbeitet werden. Es gibt zwei Hauptwege: 1. **Lexikalischer Weg (direkter Weg)**: Hierbei wird ein Wort als Ganzes erkannt und direkt aus dem mentalen Lexikon abgerufen. Dieser Weg wird vor allem bei bekannten Wörtern genutzt. 2. **Nicht-lexikalischer Weg (indirekter Weg)**: Hierbei wird ein Wort durch die Anwendung von Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln in Laute umgewandelt. Dieser Weg wird vor allem bei unbekannten oder neuen Wörtern genutzt. Um ein Wort in dieses Modell einzuordnen, kannst du folgende Schritte befolgen: 1. **Bekanntheit des Wortes**: Überlege, ob das Wort bekannt oder unbekannt ist. Bekannte Wörter werden eher über den lexikalischen Weg verarbeitet. 2. **Regelmäßigkeit des Wortes**: Überlege, ob das Wort regelmäßigen Aussprache- und Schreibregeln folgt. Regelmäßige Wörter können über den nicht-lexikalischen Weg verarbeitet werden. 3. **Kontext**: Berücksichtige den Kontext, in dem das Wort gelesen wird. Bekannte Wörter in einem vertrauten Kontext werden eher über den lexikalischen Weg verarbeitet. Beispiel: - Das Wort "Haus" ist ein bekanntes und regelmäßiges Wort. Es wird wahrscheinlich über den lexikalischen Weg verarbeitet. - Ein unbekanntes oder erfundenes Wort wie "Blorf" wird wahrscheinlich über den nicht-lexikalischen Weg verarbeitet, indem die Buchstaben in Laute umgewandelt werden. Weitere Informationen zum Zwei-Wege-Modell findest du in wissenschaftlichen Publikationen oder Fachbüchern zur kognitiven Psychologie und Leseforschung.