Wie wirkt die Endosymbiontentheorie auf Antibiotika?

Antwort

Die Endosymbiontentheorie besagt, dass bestimmte Organellen in eukaryotischen Zellen, wie Mitochondrien und Chloroplasten, ursprünglich von frei lebenden Bakterien abstammen, die in eine symbiotische Beziehung mit einer Wirtszelle eingetreten sind. Diese Theorie hat Auswirkungen auf die Wirkweise von Antibiotika, da einige Antibiotika spezifisch auf bakterielle Strukturen und Prozesse abzielen, die auch in diesen Organellen vorhanden sind. Zum Beispiel: 1. **Ribosomen**: Mitochondrien und Chloroplasten besitzen ribosomale Strukturen, die denen von Bakterien ähneln. Antibiotika wie Tetracycline und Aminoglykoside, die auf bakterielle Ribosomen abzielen, können daher auch die Funktion der Ribosomen in Mitochondrien beeinträchtigen. 2. **DNA-Replikation und Transkription**: Einige Antibiotika, die die DNA-Replikation und Transkription in Bakterien hemmen, können auch die entsprechenden Prozesse in Mitochondrien beeinflussen, da diese Organellen eigene DNA besitzen, die ähnlich wie bakterielle DNA ist. 3. **Membranstrukturen**: Antibiotika, die auf bakterielle Zellmembranen abzielen, können auch die Membranen von Mitochondrien und Chloroplasten beeinflussen, da diese Organellen ähnliche Membranstrukturen wie Bakterien haben. Diese Effekte können zu Nebenwirkungen führen, wenn Antibiotika nicht nur die Zielbakterien, sondern auch die Mitochondrien in den Zellen des Wirtsorganismus beeinträchtigen.

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