Functional Genomics und Comparative Genomics sind zwei wichtige Bereiche der Genomforschung, die sich auf unterschiedliche Aspekte der Genomstruktur und -funktion konzentrieren. 1. **Functional Genomics**: - **Ziel**: Untersucht die Funktion und Interaktion von Genen und Genprodukten (Proteine, RNA) innerhalb eines Genoms. - **Methoden**: Nutzt Techniken wie Genexpression-Analysen, RNA-Interferenz, CRISPR-Cas9, Proteomik und Metabolomik. - **Fokus**: Versteht, wie Gene und ihre Produkte biologische Prozesse und Phänotypen beeinflussen. Es geht darum, die dynamischen Aspekte der Genomfunktion zu erfassen. - **Beispiele**: Untersuchung, wie bestimmte Gene zur Entwicklung von Krankheiten beitragen oder wie Genexpression durch Umweltfaktoren beeinflusst wird. 2. **Comparative Genomics**: - **Ziel**: Vergleicht die Genome verschiedener Spezies, um evolutionäre Beziehungen und funktionelle Elemente zu identifizieren. - **Methoden**: Nutzt Sequenzierungstechnologien, Bioinformatik-Tools und Datenbanken, um Genomsequenzen zu vergleichen. - **Fokus**: Identifiziert konservierte Gene und regulatorische Elemente, die auf wichtige biologische Funktionen hinweisen. Es untersucht auch die genetischen Unterschiede, die zu den phänotypischen Unterschieden zwischen Spezies führen. - **Beispiele**: Vergleich der menschlichen Genome mit denen von Schimpansen, Mäusen oder anderen Organismen, um evolutionäre Veränderungen und funktionelle Gene zu identifizieren. Zusammengefasst konzentriert sich Functional Genomics auf das Verständnis der Genfunktion innerhalb eines Organismus, während Comparative Genomics die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Genomen verschiedener Spezies untersucht, um evolutionäre und funktionelle Erkenntnisse zu gewinnen.