Um die Blut-Hirn-Schranke (BHS) zu passieren, müssen Stoffe bestimmte physikochemische Eigenschaften aufweisen: 1. **Lipophilie**: Stoffe müssen lipophil (fettlöslich) sein, da die BHS aus Endothelzellen besteht, die eine lipidreiche Zellmembran haben. Lipophile Moleküle können diese Membran leichter durchdringen. 2. **Molekülgröße**: Kleine Moleküle (in der Regel unter 500 Dalton) haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, die BHS zu passieren. Größere Moleküle benötigen spezielle Transportmechanismen. 3. **Ladung**: Unpolare oder neutral geladene Moleküle passieren die BHS leichter als stark polare oder geladene Moleküle. 4. **Transportmechanismen**: Einige Stoffe nutzen spezifische Transportproteine, die in der BHS vorhanden sind, um ins Gehirn zu gelangen. Beispiele sind Glukose und bestimmte Aminosäuren, die durch spezifische Transporter aktiv transportiert werden. 5. **P-Glykoprotein-Substrate**: Stoffe, die Substrate für das P-Glykoprotein sind, können aktiv aus den Endothelzellen der BHS herausgepumpt werden, was ihre Passage erschwert. Diese Eigenschaften sind entscheidend für die Entwicklung von Medikamenten, die das zentrale Nervensystem erreichen sollen.