Bei schlechten Lichtverhältnissen erscheinen Schatten und Konturen oft unscharf, weil das menschliche Auge bei wenig Licht anders funktioniert als bei Helligkeit. Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. **Stäbchen übernehmen das Sehen:** Bei Dunkelheit arbeiten vor allem die sogenannten Stäbchen in der Netzhaut, die sehr lichtempfindlich sind, aber keine Farben und nur geringe Details wahrnehmen können. Die Zapfen, die für scharfes und farbiges Sehen zuständig sind, funktionieren bei wenig Licht kaum noch. 2. **Geringere Sehschärfe:** Die Stäbchen sind vor allem am Rand der Netzhaut verteilt und liefern ein unschärferes Bild als die Zapfen, die im Zentrum (der Fovea) sitzen. Deshalb nimmt man bei Dunkelheit weniger Details wahr. 3. **Erweiterte Pupille:** Bei wenig Licht weitet sich die Pupille, um mehr Licht einzulassen. Dadurch wird aber auch das Bild auf der Netzhaut unschärfer, weil mehr Lichtstrahlen aus unterschiedlichen Winkeln eintreten und die Abbildungsqualität sinkt. 4. **Weniger Kontrast:** Schatten sind bei wenig Licht weniger deutlich, weil der Kontrast zwischen hell und dunkel abnimmt. Das Auge kann die Übergänge nicht mehr so klar erkennen. Zusammengefasst: Bei schlechten Lichtverhältnissen arbeitet das Auge mit anderen Sinneszellen, die weniger Details liefern, und die optischen Bedingungen verschlechtern sich. Deshalb erscheinen Schatten und Konturen unscharf.