Eine reversible Prozessführung bezieht sich auf einen idealisierten thermodynamischen Prozess, der so langsam und kontrolliert abläuft, dass das System zu jedem Zeitpunkt im thermodynamischen Gleichgewicht bleibt. In einem solchen Prozess können alle Zustandsänderungen theoretisch umgekehrt werden, ohne dass dabei Entropie erzeugt oder Energie verloren geht. In der Praxis sind reversible Prozesse nicht realisierbar, da sie unendlich langsam ablaufen müssten und keine Reibung oder andere irreversiblen Effekte auftreten dürften. Sie dienen jedoch als wichtige theoretische Modelle, um die maximal mögliche Effizienz von thermodynamischen Systemen zu bestimmen, wie zum Beispiel in der Carnot-Wirkungsgradberechnung für Wärmekraftmaschinen.