Nachbilder im geschlossenen Auge sehen – was lehrte Goethe dazu?

Antwort

Johann Wolfgang von Goethe beschäftigte sich in seiner Farbenlehre intensiv mit der Wahrnehmung von Farben und Licht. Er stellte fest, dass Nachbilder, die man nach dem Blick auf eine bestimmte Farbe sieht, ein interessantes Phänomen sind, das mit der menschlichen Wahrnehmung und der Physiologie des Auges zusammenhängt. Goethe beobachtete, dass, wenn man längere Zeit auf eine intensive Farbe schaut und dann auf eine neutrale Fläche blickt, ein Nachbild in der komplementären Farbe erscheint. Dies geschieht aufgrund der Ermüdung der Fotorezeptoren im Auge, die auf die ursprüngliche Farbe reagiert haben. Seine Ansichten standen im Gegensatz zu den damals vorherrschenden wissenschaftlichen Erklärungen, die sich stärker auf die physikalischen Eigenschaften des Lichts konzentrierten. Goethe betonte die subjektive Erfahrung und die emotionale Wirkung von Farben, was ihn zu einem wichtigen Vertreter der romantischen Auffassung von Kunst und Wissenschaft machte. Insgesamt zeigt Goethes Auseinandersetzung mit Nachbildern, wie eng Wahrnehmung, Emotion und Ästhetik miteinander verbunden sind.

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