Die Latenzzeit beim Auflösen von Reflexen ist kürzer als bei komplexen Verhaltensweisen, weil Reflexe einfache, automatische Reaktionen des Nervensystems sind, die ohne bewusste Kontrolle ablaufen. Reflexe werden durch direkte neuronale Schaltkreise im Rückenmark oder im Hirnstamm vermittelt, was bedeutet, dass die Signale nicht erst zum Gehirn und zurück gesendet werden müssen. Dies führt zu einer sehr schnellen Reaktionszeit. Komplexe Verhaltensweisen hingegen erfordern die Verarbeitung von Informationen im Gehirn, die Integration von sensorischen Daten, die Planung und Koordination von Bewegungen sowie oft auch bewusste Entscheidungen. Dieser Prozess ist viel aufwändiger und benötigt mehr Zeit, was zu einer längeren Latenzzeit führt.