Bei der Kapillarelektrophorese (CE) führt eine Vergrößerung des Kapillardurchmessers zu mehreren Effekten: 1. **Reduzierte Trennleistung**: Ein größerer Kapillardurchmesser kann zu einer breiteren Verteilung der Analyten führen, was die Trennleistung verringert. Dies liegt daran, dass die Diffusionseffekte stärker ausgeprägt sind und die Analyten weniger scharf getrennt werden. 2. **Erhöhte Probenkapazität**: Ein größerer Durchmesser ermöglicht die Injektion größerer Probenvolumina, was die Empfindlichkeit erhöhen kann. Dies ist besonders nützlich, wenn die Analyten in sehr geringen Konzentrationen vorliegen. 3. **Veränderte Wärmeableitung**: Ein größerer Kapillardurchmesser kann die Wärmeableitung beeinflussen. Bei der CE wird elektrische Energie in Wärme umgewandelt, und eine unzureichende Wärmeableitung kann zu einer Temperaturerhöhung führen, die die Trennleistung und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse beeinträchtigen kann. 4. **Änderung der Elektroosmose**: Der elektroosmotische Fluss (EOF) kann durch den Kapillardurchmesser beeinflusst werden. Ein größerer Durchmesser kann den EOF verringern, was die Migration der Analyten verlangsamen kann. 5. **Erhöhte Stromstärke**: Ein größerer Kapillardurchmesser führt zu einer höheren Stromstärke bei gleicher angelegter Spannung, was wiederum die Wärmeentwicklung erhöht und möglicherweise die Trennbedingungen verändert. Diese Effekte müssen bei der Optimierung der Kapillarelektrophorese berücksichtigt werden, um eine optimale Trennung und Analyse der Proben zu gewährleisten.