Der Begriff „Hand Gottes“ wird in der Wissenschaft oft verwendet, wenn ein Phänomen beobachtet wird, das auf den ersten Blick außergewöhnlich, unerklärlich oder besonders beeindruckend erscheint. Besonders bekannt ist die „Hand Gottes“ im Zusammenhang mit einem Bild des Weltraumteleskops Chandra, das eine Supernova-Überrest-Struktur zeigt, die an eine riesige Hand erinnert ([NASA: Hand of God](https://www.nasa.gov/mission_pages/chandra/news/hand-of-god.html)). Wissenschaftler sind nicht wirklich „verwirrt“ im Sinne von ratlos, sondern eher fasziniert von solchen Phänomenen, weil sie komplexe physikalische Prozesse sichtbar machen, die noch nicht vollständig verstanden sind. Im Fall der „Hand Gottes“ handelt es sich um einen Pulsarwindnebel, der durch die Explosion eines Sterns entstanden ist. Die Form, die an eine Hand erinnert, ist ein Zufall und entsteht durch die Wechselwirkung von energiereichen Teilchen und Magnetfeldern im All. Solche Erscheinungen fordern die Wissenschaft heraus, weil sie neue Fragen aufwerfen: Wie genau entstehen diese Strukturen? Welche physikalischen Prozesse sind beteiligt? Die „Verwirrung“ ist also eher ein Ansporn für weitere Forschung und ein Beispiel dafür, wie Naturphänomene manchmal überraschende und spektakuläre Formen annehmen können, die an bekannte Muster oder Symbole erinnern.