Die Theorien von Niels Bohr und Ernest Rutherford ergänzen sich in der Beschreibung des Atommodells. Rutherford entwickelte ein Modell, das das Atom als einen kleinen, dichten Kern beschreibt, der von Elektronen umgeben ist. Dieses Modell basierte auf Experimenten, bei denen Alpha-Teilchen auf eine dünne Goldfolie geschossen wurden, was zu der Erkenntnis führte, dass der Großteil der Atommasse im Kern konzentriert ist. Bohr erweiterte Rutherfords Modell, indem er quantenmechanische Prinzipien einführte. Er postulierte, dass Elektronen sich in bestimmten, diskreten Bahnen oder Energieniveaus um den Kern bewegen und dass sie nur durch den Austausch von Energie (z.B. durch Photonen) zwischen diesen Niveaus wechseln können. Dies erklärte die Stabilität der Elektronenbahnen und die diskreten Spektrallinien, die bei der Analyse von Lichtemissionen von Atomen beobachtet werden. Zusammengefasst: Rutherfords Modell legt die Struktur des Atoms fest, während Bohr die quantenmechanischen Aspekte der Elektronenbewegung beschreibt. Beide Theorien sind grundlegend für das moderne Verständnis der Atomphysik.