Das güterwirtschaftliche und das geldwirtschaftliche Geldschöpfungsmodell sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der Geldschöpfung in einer Volkswirtschaft. 1. **Güterwirtschaftliches Geldschöpfungsmodell:** - **Fokus:** Dieses Modell konzentriert sich auf die reale Wirtschaft, also auf die Produktion und den Austausch von Gütern und Dienstleistungen. - **Geldschöpfung:** Geld wird als ein Nebenprodukt der realen wirtschaftlichen Aktivitäten betrachtet. Es entsteht durch die Schaffung von Gütern und Dienstleistungen und deren Handel. - **Mechanismus:** Die Geldmenge passt sich an die Menge der produzierten Güter und Dienstleistungen an. Wenn mehr Güter produziert werden, steigt die Nachfrage nach Geld, was zu einer Erhöhung der Geldmenge führt. - **Beispiel:** Ein Unternehmen produziert Waren und verkauft sie. Die Einnahmen aus dem Verkauf erhöhen die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf. 2. **Geldwirtschaftliches Geldschöpfungsmodell:** - **Fokus:** Dieses Modell legt den Schwerpunkt auf die Finanzwirtschaft und die Rolle der Banken im Geldschöpfungsprozess. - **Geldschöpfung:** Geld wird hauptsächlich durch die Kreditvergabe der Banken geschaffen. Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, entsteht neues Geld, das in die Wirtschaft fließt. - **Mechanismus:** Die Geldmenge wird durch die Kreditvergabe der Banken und die Geldpolitik der Zentralbank bestimmt. Banken schaffen Geld, indem sie Kredite vergeben, und die Zentralbank kann die Geldmenge durch geldpolitische Maßnahmen beeinflussen. - **Beispiel:** Eine Bank gewährt einem Unternehmen einen Kredit. Das Geld wird auf das Konto des Unternehmens gutgeschrieben und erhöht somit die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf. Zusammengefasst: - Das **güterwirtschaftliche Modell** sieht die Geldschöpfung als Ergebnis der realen wirtschaftlichen Aktivitäten und des Handels mit Gütern und Dienstleistungen. - Das **geldwirtschaftliche Modell** betrachtet die Geldschöpfung als primär durch die Kreditvergabe der Banken und die Maßnahmen der Zentralbank bestimmt.