Wer profitiert aktuell unangemessen von der Verdopplung der Kakaopreise?

Antwort

Die stark gestiegenen Kakaopreise auf den Weltmärkten führen zu erheblichen Diskussionen über die Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette. Hauptsächlich profitieren aktuell große Rohstoffhändler, Spekulanten an den Börsen sowie internationale Schokoladenhersteller von den Preisschwankungen. **1. Rohstoffhändler und Spekulanten:** Internationale Rohstoffhändler wie Cargill, Olam oder Barry Callebaut kaufen große Mengen Kakao direkt von den Erzeugerländern und verkaufen sie weiter. Sie können von Preisschwankungen profitieren, indem sie Kakao zu niedrigen Preisen einkaufen und zu höheren Preisen verkaufen. Auch Finanzinvestoren und Spekulanten, die auf steigende oder fallende Preise setzen, erzielen durch die Volatilität Gewinne. **2. Schokoladenhersteller:** Große Schokoladenhersteller wie Nestlé, Mondelez oder Lindt & Sprüngli geben die gestiegenen Rohstoffpreise oft an die Verbraucher weiter, erhöhen aber teilweise auch ihre Margen, indem sie die Preiserhöhungen stärker ausfallen lassen als die tatsächlichen Kostensteigerungen. **3. Weniger profitieren die Kakaobauern:** Die Kakaobauern in den Hauptanbauländern (vor allem Côte d’Ivoire und Ghana) profitieren meist kaum von den hohen Weltmarktpreisen. Viele haben langfristige Verträge zu niedrigen Preisen abgeschlossen oder erhalten nur einen Bruchteil des Endpreises, da Zwischenhändler und Exportfirmen den Großteil der Wertschöpfung abschöpfen. **Fazit:** Unangemessen bereichern sich vor allem Akteure am oberen Ende der Lieferkette – also Rohstoffhändler, Spekulanten und große Schokoladenkonzerne. Die Kakaobauern selbst bleiben trotz der Preisexplosion oft benachteiligt. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Fairtrade Deutschland](https://www.fairtrade-deutschland.de/aktuelles/warum-ist-kakao-so-teuer-geworden) oder [Barry Callebaut](https://www.barry-callebaut.com/de-DE/group/media/news-stories/kakaopreise-2024).

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