Raymond Vernon entwickelte das Konzept des Produktlebenszyklus in den 1960er Jahren, um die internationale Arbeitsteilung und die Dynamik des internationalen Handels zu erklären. Sein Modell beschreibt, wie Produkte in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus unterschiedliche geografische Märkte und Produktionsstandorte anziehen. 1. **Einführungsphase**: In dieser Phase wird ein neues Produkt in einem entwickelten Land eingeführt. Die Produktion erfolgt oft dort, wo die Forschung und Entwicklung stattfand, um die Nähe zu den Märkten und den Konsumenten zu gewährleisten. 2. **Wachstumsphase**: Wenn das Produkt an Popularität gewinnt, steigt die Nachfrage, und die Produktion kann in andere entwickelte Länder verlagert werden, um von Skaleneffekten zu profitieren. 3. **Reifephase**: In dieser Phase stabilisiert sich die Nachfrage, und die Produktion kann in weniger entwickelte Länder verlagert werden, wo die Produktionskosten niedriger sind. Dies geschieht, um die Gewinnmargen zu maximieren. 4. **Rückgangsphase**: Schließlich, wenn das Produkt veraltet oder durch neue Innovationen ersetzt wird, kann die Produktion weiter in Länder mit den niedrigsten Kosten verlagert werden, oder das Produkt wird aus dem Markt genommen. Vernons Theorie verdeutlicht, wie sich die internationale Arbeitsteilung im Laufe der Zeit verändert, abhängig von der Lebensphase eines Produkts. Dies hat weitreichende Implikationen für Unternehmen, die ihre Produktionsstrategien und Marktstrategien anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.