Die internationale Arbeitsteilung entsprechend des Produktlebenszyklus ist ein Konzept, das von Raymond Vernon in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es beschreibt, wie sich die Produktion und der Handel von Produkten im Laufe ihrer Lebenszyklen international verändern. Der Produktlebenszyklus besteht aus vier Phasen: Einführung, Wachstum, Reife und Rückgang. 1. **Einführungsphase**: In dieser Phase wird ein neues Produkt in einem entwickelten Land eingeführt. Die Produktion findet oft dort statt, wo die Forschung und Entwicklung (F&E) erfolgt, um die Nähe zu den Märkten und den Konsumenten zu gewährleisten. Beispiel: Die Einführung eines neuen High-Tech-Geräts, wie eines Smartphones, erfolgt häufig in den USA oder Japan. 2. **Wachstumsphase**: Wenn das Produkt an Popularität gewinnt, steigt die Nachfrage, und die Produktion kann in andere Länder verlagert werden, um von niedrigeren Produktionskosten zu profitieren. Beispiel: Ein erfolgreiches Smartphone-Modell könnte in Länder wie China oder Indien verlagert werden, wo die Produktionskosten geringer sind. 3. **Reifephase**: In dieser Phase ist das Produkt weit verbreitet, und die Märkte sind gesättigt. Die Produktion wird zunehmend in Länder mit niedrigeren Löhnen verlagert, um die Gewinnmargen zu maximieren. Beispiel: Die Massenproduktion von Standardkomponenten für Smartphones könnte in Länder wie Vietnam oder Bangladesch stattfinden. 4. **Rückgangsphase**: Schließlich sinkt die Nachfrage nach dem Produkt, und die Produktion wird oft eingestellt oder in noch kostengünstigere Länder verlagert. Beispiel: Ältere Modelle von Smartphones, die nicht mehr nachgefragt werden, könnten in Länder mit sehr niedrigen Produktionskosten oder in Entwicklungsländer verlagert werden, wo sie weiterhin verkauft werden können. Insgesamt zeigt Vernons Theorie, wie sich die internationale Arbeitsteilung dynamisch an die verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus anpasst, was Unternehmen hilft, ihre Produktionsstrategien zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.